Jahrgang 2012

Trotz eines guten Starts mit den Monaten März und April, die wärmer als gewöhnlich waren, haben sich die Dinge anschließend verschlechtert.

 

Im Mai und im Juni wurden die Temperaturen launenhaft mit einem frischen und regnerischen Klima. Die Blütezeit um den 20. Juni war lang und schwierig mit viel Verrieselung (Befruchtungsstörung, bei der einige Blüten nicht zu Trauben werden).

 

Hierdurch entstehen unterschiedlich große Beeren, die oft kleiner als gewöhnlich sind. Zwar führt dies zu einer Ertragsminderung, jedoch zugunsten der Qualität, da das Verhältnis von flüssig/fest (Beerenhaut, Traubenkern, Saft) ansteigt mit einer besseren Säure.

 

Von Mai bis Juli waren die Weinberge besonders angegriffen und gestresst. Folglich haben wir viel Energie aufgewendet, um all diesen Hemmnissen die Stirn zu bieten. Stark überschüssige Regengüsse in den Monaten Mai und Juni führten erst zu einer falschen und anschließend zu einer echten Mehltaubildung (von den Technikern der Landwirtschaftskammer wurden bis zu 20 Befälle verzeichnet). In einem unnachlässigen Rhythmus wurden diese beiden Krankheiten mit aufwendigen Methoden behandelt. Glücklicherweise blieb Gevrey vom Hagel verschont. Infolge dessen entschieden wir uns, unseren gesamten Weinberge auf der Nordseite zu entlauben, um eine verbesserte Luftzirkulation zu ermöglichen und dadurch die Reifung der Trauben zu begünstigen.

 

Derzeit werden die Mengen auf -15% im Vergleich zum Jahr 2011 geschätzt, das sind ca. 35 hl/ha.

 

Glücklicherweise ermöglichten die Rückkehr des schönen Wetters, der Nordwind und große Temperaturunterschiede zwischen morgens und nachmittags ab dem 15. August bis zur Weinernte auch zur Wiedereinkehr der optimalen Bedingungen für die Reifung der Trauben.

 

Sämtliche Stellen mit Graufäule wurden gestoppt.

 

Der Zuckerreifegrad scheint heute erreicht, jedoch ist er von einer Weinparzelle zur anderen ungleichmäßig.

 

Daraufhin trafen wir die Entscheidung, am kommenden Samstag, den 22. September, mit der Weinlese zu beginnen. Wir haben schöne, kleine Trauben mit einer dicken Haut, gut gereift und mit einer guten Phenolreife erhalten.

 

Schon jetzt erinnert uns alles an den Jahrgang 2010 und wir hegen bereits die Hoffnung auf einen außergewöhnlichen Jahrgang.